Beziehung – kann doch jeder…?!

Können Sie gut kochen? Und wie sieht es mit Ihren sportlichen Fähigkeiten aus? Eher gut oder mäßig? Haben Sie Talente beim Handwerken? Und manchmal wird auch gefragt: „Kann er/sie Kanzler?“

Bei all diesen Fragen, haben sie sicher eine Antwort von „eher schlecht“ über „mittel“ bis „wirklich gut“. Und nun folgende Frage:…„Können Sie Beziehung?“ Vielleicht wundern Sie sich über die Frage, weil Sie meinen, dass „Beziehung können“ doch keine Fähigkeit ist. Vielleicht doch, denn bei einer Scheidungsrate von knapp 50% bedeutet das doch wohl, dass diese Menschen es „nicht können“ – zumindest nicht mit dem konkreten Partner / der Partnerin.

Muss man denn Beziehung lernen? Ich denke ja, denn als Single treffen Sie alle Entscheidungen allein und tragen auch alle Konsequenzen selbst. In einer Beziehung kann man das auch machen, aber es betrifft den Partner / die Partnerin vielleicht auch.

Menschen, die gute Beziehungen haben, bringen Fähigkeiten, Eigenschaften ein, die eine Beziehung „erfolgreich“ machen im Sinne von stabil, erfüllend oder bereichernd.

Ich lade Sie ein, sich ein paar Gedanken zum Thema zu machen und sich einigen Fragen zu stellen, z.B.:

  • Was erwarte ich mir von meinem Partner / meiner Partnerin?
  • Wohin soll unsere Beziehung steuern?
  • Welche Grenzen sind mir wichtig? Wieviel Nähe brauche ich oder kann ich zulassen?

Es macht auch Sinn, diese Fragen gemeinsam zu besprechen, sich auszutauschen und dort, wo Unterschiede bestehen zu fragen, woher diese kommen? Wie haben wir bestimmte „Beziehungssituationen“ in unserer Ursprungsfamilie erlebt und was hat das mit uns gemacht?

Ob man Beziehung „kann“ oder wie gut, hängt von vielen Faktoren ab, und Paare sollte in schlechten und noch viel mehr auch in guten Zeiten darüber nachdenken, was ihre Beziehung gut macht und was sie dazu beitragen können, dass es so bleibt.

Sie kennen ja mein Motto …

“Liebe ist Arbeit – vermutlich die Schönste der Welt“

Liebe ist Arbeit…

Auch wenn man sich ewige Treue schwört – wir alle wissen nicht was kommt.

Liebe ist Arbeit!

Bleiben Sie beide achtsam, pflegen Sie Rituale und unterstützen Sie sich gegenseitig bei der gemeinsamen Arbeit an der Beziehung.

Geheimnis einer dauerhaften Liebe…

Das Geheimnis einer dauerhaften Liebe sind Achtsamkeit und Akzeptanz. Versuchen Sie, Ihrem Partner/Ihrer Partnerin gegenüber achtsam und aufmerksam zu sein und auf ihn oder sie einzugehen. Schenken Sie den kleinen Dingen des Alltags Ihre Aufmerksamkeit. Was wäre das? Nennen Sie zumindest 3 Dinge.

Eifersucht…

Wer Eifersüchtige beruhigen und unterstützen will, steht vor einer ähnlich schwierigen Aufgabe wie der Rettungsschwimmer:

Zu dessen Professionalität gehört es, dem Ertrinkenden notfalls energisch weh zu tun, um zu verhindern, dass ihn dieser würgt und am Ende beide untergehen. (Schmidbauer, Coaching in der Liebe, S. 95)

Suchen Sie das Schöne!

Nehmen Sie sich heute vor, in allen Schönheit zu suchen und zu finden. Auch in Ihnen und Ihrem Partner/Ihrer Partnerin. Stellen Sie sich vor den Spiegel und nennen Sie laut drei Dinge, die Sie an sich selbst schön finden. Und dann nennen Sie drei Dinge, die sie an Ihrem Partner/Ihrer Partnerin besonders lieben. Und das sind welche…?

Esther Perel im Vorwort ihres Buches „Die Macht der Affäre“ :

„Wenn ich jemandem erzähle, dass ich ein Buch über Untreue schreibe, werde ich in der Regel als Erstes gefragt: „Sind Sie dafür oder dagegen?“, als gäbe es nur diese beiden Möglichkeiten. Ich antworte dann immer mit „Ja“. Dahinter steckt mein aufrichtiger Wunsch, eine differenzierte, weniger wertende Debatte über Untreue und die damit einhergehenden Dilemmata anzustoßen. (S. 22f)

Die (richtige) Wortwahl…

Unsere Sprache beeinflusst unser Gefühlsleben – achten Sie daher bewusst darauf, was Sie sagen. Im Gespräch mit IhremPartner/Ihrer Partnerin, aber vor allem bei (gedanklichen) Selbstgesprächen sollten Sie einen möglichst positiven Wortschatz benutzen. Am besten probieren Sie es gleich aus: überlegen Sie sich zwei positive Wörter und verwenden diese im Gespräch so oft wie möglich.

Achtsamkeit in der Partnerschaft?

In einer Beziehung hat jeder sein eigenes Leben. Der Partner/die Partnerin gehört nicht uns alleine.

  • Achten Sie ausreichend auf das Eigenleben Ihres Partners/Ihrer Partnerin?
  • Achtet Ihr Partner/Ihre Partnerin ausreichend auf Ihr Eigenleben?
  • Wie sieht es aus mit ihren Interessen aus – Folgen Sie diesen?
  • Inwieweit nehmen sie dabei Rücksicht auf jene ihres Partnersund umgekehrt?